Automatisierte Systeme (KI) veranlasst Digitale Gesellschaft zur Reaktion
Automatische Systeme zur Entscheidungsfindung finden bei schweizerischen Unternehmen, wie auch in unserem Alltag längst Einzug. Auch schon seit einer Weile kommen diese in heiklen Anwendungsbereichen, wie der Bewertung von Risiko bei Krediten, sowie Versicherungen zum Einsatz. Es stellen sich Fragen, was Diskriminierung, systematische Benachteiligung und das Potenzial zur Manipulation anbelangt. Darauf veröffentlichte die Digitale Gesellschaft nun ein ausführliches Positionspapier als Antwort. Der in diesem Dokument vorgestellte rechtliche Vorschlag ist neutral, was die Technologie betrifft. Das Dossier hat zum Ziel, solche Systeme zum Nutzen und Förderung der Gesellschaft und des Individuums sind. Um Innovation zu fördern, setzen sie auf Selbstdeklaration. Statt die Unternehmen und die öffentliche Verwaltung mit bürokratischen Vorgängen zur Prüfung zu belasten, sollte dies der leichtere Weg werden.Weiterhin keine Einsicht in die Urteile des Zürcher Zwangsmassnahmengerichts
Im Nachgang an die Verleihung der Big Brother Awards 2019 hat das Zwangsmassnahmengericht des Kantons Zürich verlautet, sie würden Einsicht in die Urteile zur Anwendung von Staatstrojanern, IMSI Catchern und der sogenannten Server-Überwachung zu gewähren. Solche schwerwiegenden Massnahmen können nur von einem Zwangsmassnahmengericht erlaubt werden. Nach dem Ende eines Einsatzes dieser Tools müsste dies jedoch verfassungsgemäss der Öffentlichkeit und den Betroffenen offenbart und die Daten zugänglich gemacht werden. Nur leider wurde dies bis heute noch nicht getan. Obschon jedes einzelne dieser Vorgehen einen tiefen Eingriff in unsere Grundrechte darstellt. Nun wurde durch die Digitale Gesellschaft ein neues Einsichtsgesuch gestellt. Abermals wird verlangt, das Vorgehen gemäss Verfassung anzupassen.Daten der PostFinance ungenügend gesichert
Bei PostFinance war es kürzlich noch möglich, über den E-Banking Zugang den Besitzer eines Kontos (Vor- und Nachname, Wohnort, Kontowährung) abzurufen. Davon betroffen waren über 350000 Kundenkonten. Die Sicherheitslücke wurde als Teil einer «Responsible Disclosure» gemeldet. Der Umstand gilt mittlerweile behoben.Kongress Winter der Digitalen Gesellschaft
Am 25. und 26. Februar 2022 fand zum fünften Mal das grosse jährliche Treffen der Digitalen Gesellschaft in der Schweiz statt. 300 Aktivistinnen, Hacker und Interessierte befassten sich mit netzpolitischen Themen rund um Algorithmen, Datensicherheit und Nachhaltigkeit. Das vielseitige Programm umfasste 30 Diskussionen und Vorträge mit hochkarätigen Teilnehmer:innen.Aufgrund der COVID-19-Pandemie fand der Winterkongress online statt. Die Digitale Gesellschaft freut sich, dass trotz diesen besonderen Umständen einmal mehr ein grosses Publikum teilnahm. Mittlerweile sind auch die Aufzeichnungen der Diskussionen und Vorträge online veröffentlicht und frei zugänglich.
Podcast zum Angriff auf die Ukraine
In der jüngst veröffentlichten fünften Folge vom Netzpodcast steht der Krieg um die Ukraine im Zentrum. Themen sind Information und Desinformation, Hacking und hybrider Krieg als auch Sperren und Sanktionen. Die Episode ist auf allen üblichen Plattformen und auf netzpodcast.ch erhältlich.Der Podcast ist ein neues Angebot der Digitalen Gesellschaft, das alle drei Wochen über die aktuellen netzpolitischen Themen mit Bezug zur Schweiz informiert und sie einordnet. Das Themenspektrum umfasst Datenschutz und Überwachung, freier Zugang zu Informationen, politische Teilhabe, Datensicherheit und Digitale Demokratie. Co-Hosts sind Adrienne Fichter, Rahel Estermann, Jörg Mäder und Erik Schönenberger.
Schweizer Netzpolitik Stammtisch
Am Donnerstag den 17. März 2022 trafen sie sich zum monatlichen Stammtisch in der Bitwäscherei in Zürich, wie auch in ihrem Online-Pub. Sie sprachen über ihre Position zur automatischen Entscheidungsfindung. Eine Anmeldung war nicht nötig, denn Interessierte sind bei ihnen stets herzlich willkommen.Im Rahmen des Winterkongress 2022 hatten sie ihr Positionspapier veröffentlicht und auch vorgestellt. Am Stammtisch gingen sie der Frage nach, wie dieses Positionspapier erstellt wurde, erarbeiteten ihre Positionen. Sie gingen auf das Feedback ein, das sie bis dahin erhielten. Wie es nun, da Position bezogen wurde, weiter gehen wird, war ebenso Thema des Abends.
Es gab einen spannenden Austausch.
Im April gibt es zwei Veranstaltungsreihen: Der Netzpolitische Abend
Aus KarlDigital und dem netzpolitischen Stammtisch wird der Netzpolitische Abend! Neu trifft die Digitale Gesellschaft sich im Monat meistens jeden dritten Donnerstag zum Netzpolitischen Abend im Zentrum Karl der Grosse. Dort wird sich zu den Themen rund um Informationstechnik, der Vernetzung und die Auswirkung dieser auf unsere Gesellschaft ausgetauscht. Gemeinsam lässt sich dort ein Kaffee, Bier oder Mate trinken.Am Donnerstag, 21. April 2022 wird das Thema "Digitale Technologien und Frontex im Dienst der Migrationsabwehr" sein. Zu Gast sein werden Bernd Kasparek (Autor von "Europa als Grenze") sowie Simon Noori (Grenzregimeforscher an der Universität Neuchâtel). Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Solidarité sans frontières durchgeführt werden.
Um 19.00 Uhr öffnet die Bar. Ab 19.30 Uhr startet das Programm. Die Einführung, wie auch die moderierte Diskussion wird direkt live übertragen.
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